Maßnahmen

Klare Ziele – Energisches Vorgehen ist angesagt

Man kann der Natur keine Vorschriften machen, wer sie bewohnt und wer nicht. Aber der Mensch kann bestimmte Voraussetzungen schaffen, damit sich Tier- und Pflanzengemeinschaften in einem bestimmten Lebensraum halten und weiterentwickeln können. Deshalb sind Leitarten unbedingt wichtig, denn sie lassen erkennen, ob die gewünschten Arten überhaupt eine Überlebenschance haben.

Was jeder Gartenfreund weiß

Jeder Gartenfreund weiß, was zu tun ist, um einen Steingarten zu hegen und zu pflegen. Die notwendigen Schritte unterscheiden sich sicher wiederum von denen, die einen Englischen Rasen zum Ziel haben.
Nicht viel anders verhält es sich in unserem LIFE-Projekt, nur deutlich  komplexer. Immerhin haben wir es mit einer Fläche von 224 Hektar an sehr unterschiedlichen Orten mit unterschiedlichen Voraussetzungen zu tun.

Neben den genau definierten Leitarten gibt es auch weitere wichtige Arten, die geschützt und gefördert werden. Und es gibt, um beim Beispiel des Gartenfreundes zu bleiben, einige wenige Spezies, die wir in den definierten Flächen nicht so gerne sehen.
Dazu zählen vor allem sogenannte Neophyten, aus Gartenkulturen „entwichene“ Pflanzen, deren eigentliche Heimat in fernen Ländern liegt.

Lichtblicke für Natur und Mensch

Lange bevor in unseren Heiden die Motorsäge zum Einsatz gekommen ist, musste eine intensive und arbeitsreiche Vorbereitungsphase durchlaufen werden. Erst der politische Konsens zwischen den beteiligten Kommunen, den Vertretern des Naturschutzes, der Landespflege, der Naturschutzbehörde, den Forstämtern und den Grundeigentümern führte dazu, dass der Antrag der Verbandsgemeinde Vordereifel als Projektträgerin auf EU-Zuschüsse für das LIFE-Projekt auf den Weg nach Brüssel gebracht werden konnte. Gleichzeitig wurden zusätzliche Fördermittel des Landes Rheinland-Pfalz beantragt. Am 09.11.2005 konnte der Bürgermeister der Verbandsgemeinde, Dr. Alexander Saftig, stolz der Öffentlichkeit verkünden, dass die Zuschüsse bewilligt seien. Immerhin lagen in Brüssel weitere 800 Bewerbungen aus Europa vor. Die sorgfältige Vorbereitung und der politische Konsens über die Parteigrenzen hinweg hatten sich gelohnt.

Nachdem die gesetzlichen und finanziellen Grundlagen geklärt waren, wurden Begehungen der Teilflächen durch eine Bewertungskommission bestehend aus Forstfachleuten sowie ehrenamtlichen und gesetzlichen Naturschützern durchgeführt. Dabei wurden sogenannte Bestandsbäume, -büsche und -sträucher markiert, also erhaltenswerte und vor allem landschaftsprägende Gehölze.

Erste sichtbare Erfolge 2006

Bereits im Juni bedeckte junges Borstgras die freigewordenen Flächen im Dr. Menke-Park, die bereits den zukünftigen Heidecharakter erahnen lassen. Besonders markante Bäume, insbesondere Kiefern und frei stehende Buchen, hat man nicht angetastet. Sie dienen den zahlreichen Greifvögeln, insbesondere dem Mäusebussard, dem Sperber und dem Roten Milan als ideale Startplätze für ihre Jagd auf Mäuse, die jetzt mit weniger Deckung auskommen müssen. Für Wanderer und Naturliebhaber gibt es wieder wunderbare Plätze, um Aussichten zu genießen, die lange Zeit durch den bis dahin ungezügelten Aufwuchs nicht möglich waren. Insbesondere die Ginsterblüte, das „Eifelgold“, war seit Jahren nicht so schön wie im Juni 2006.