Hintergründe

Auf den sanften Hügelkuppen der Osteifel, in bis zu 600 Metern Höhe, findet man noch einige wenige Heideinseln, die von den massiven Aufforstungen der letzten 100 Jahre verschont blieben. Im Gegensatz zu den Wacholdervorkommen in den Kalktriften zwischen Kyll und Ahr wächst unser „Machandelbaum“ überwiegend auf kalkarmen Silikatböden. Große Anstrengungen wurden seit den 60-er Jahren unternommen, um diese Restvorkommen ‚artenreicher montaner Borstgrasrasen‘ – wie die Heiden im Fachjargon genannt werden – zu erhalten. So entstanden z.B. die Naturschutzgebiete bei Arft „Dr.-Heinrich-Menke-Park“, „Konrad-Adenauer-Park“ auf dem „Raßberg“, am „Wolfsberg“ und auf dem „Heidbüchel“. Weil es äußerst schwierig geworden war, fachkundige Schäfer zu finden, deren Herden die Wacholderheideflächen beweiden, mussten regelmäßig kostspielige „Entbuschungen“ vorgenommen oder mit Maschinen die Freiflächen gemulcht werden. Zusätzlich ließ man die Heidebiotope zunächst durch Rinder oder später durch Ponys beweiden. Das belastete die ohnehin schon knappen Kassen der Kommunen und hatte längst nicht den gewünschten Erfolg.

Seit Beginn des Jahres 2006 hat die aktive Umsetzung des LIFE-Projektes „Schutz und Pflege der Wacholderheiden der Osteifel“, unterstützt von der Europäischen Kommission – zusammen mit dem rheinland-pfälzischen Ministerium für Umwelt und Forsten in Mainz – begonnen. Es geht weder darum, das Rad der Geschichte zurückzudrehen, noch ein „Wacholder-Disneyland“ zu schaffen. Ziel des Projektes ist, neben der Erhaltung der Heideflächen in den nächsten Jahren für eine Verjüngung des alten Wacholderbestandes zu sorgen und damit die Bestandssicherung der Heideflora zu gewährleisten. Das alles kostet einige Zeit, viel Geduld und vor allem eine Menge Geld, also Dinge, die in Zeiten leerer Kassen ein knappes Gut sind.

Nicht jeder will für die notwendigen, oft heftigen Maßnahmen Verständnis aufbringen. Es bedarf in großem Umfang der Aufklärung und Information sowohl der einheimischen Bevölkerung als auch der zahlreichen auswärtigen Naturliebhaber, denen die einmalig schöne Heide- und Waldlandschaft ans Herz gewachsen ist. Viele Interessen gilt es zu berücksichtigen: Waldbesitzer, Jägerschaft, Wanderer, Feriengäste, Tagesurlauber und Naturschützer haben oft völlig unterschiedliche Vorstellungen und Erwartungen. Es wird sich in den kommenden Jahren zeigen, ob der Sachverstand, der Wille und der Mut der Verantwortlichen die beabsichtigten Ergebnisse erzielen und die vorgebrachten Bedenken zerstreuen können. Nur wenn alle, Befürworter und Kritiker des Projektes, der Natur zuliebe den konstruktiven Dialog suchen und gemeinsam gefundene Kompromisslösungen mit tragen, kann das Projekt ein Erfolg werden.

Wer mehr über dieses Projekt erfahren möchte oder an einer geführten Exkursion durch die Wacholderheiden teilnehmen möchte, wendet sich bitte an die

Verbandsgemeinde Vordereifel

Touristik-Büro

Kelberger Str. 26

56727 Mayen

Tel.: (02651) 80 09 59

Fax: (02651) 80 09 20

E-Mail: tourismus@vordereifel.de

Homepage: www.wacholderheiden.eu

Wie eine Verbandsgemeinde einen LIFE-Antrag bei der EU erfolgreich stellt, erfahren Sie hier